Erfolgreiche Herz-Kreislaufforschung in Bad Nauheim
Kuratorien des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung und der Kerckhoff-Stiftung treffen sich
Erstmals unter der Leitung des neuen Vorsitzenden, Ministerpräsident a.D. Volker Bouffier, trafen sich die gemeinsamen Kuratorien des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung und der William G. Kerckhoff-Stiftung kürzlich zu ihrer Jahrestagung am Bad Nauheimer Institut. In der Sitzung würdigte das Gremium nicht nur die wissenschaftlichen Erfolge der Max-Planck-Forscher und die Entwicklung der Kerckhoff-Stiftung, sondern auch die nähere und fernere Zukunft des Instituts war Inhalt der Diskussionen.
Volker Remmele, Vorsitzender des Vorstands der Kerckhoff-Stiftung, hob in seinem Geschäftsbericht die besonderen Umstände hervor, unter denen das Stiftungskapital verwaltet und erhalten werden musste. So erschwerten die weltweiten Krisen wie der Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie die Wertpapieranlagen der Stiftung. Insgesamt sei die Stiftung aber bislang gut durch die schwierige Zeit gekommen. Das Louise-Kerckhoff-Gästehaus, das von der Stiftung betrieben wird und in dem Nachwuchswissenschaftler des Instituts beherbergt werden, sei nach der durch die Pandemie verursachten Leerstände wieder voll belegt. Remmele wertete dies auch als Zeichen, dass die Wissenschaft am Institut wieder volle Fahrt aufgenommen habe.
Dies konnte Didier Stainier, Geschäftsführender Direktor des Instituts, in seinem Bericht bestätigen. So habe der international besetzte wissenschaftliche Fachbeirat das Institut im Februar evaluiert und für die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit Bestnoten verteilt. Stainier hob hervor, dass die Zahl der Veröffentlichungen in Fachzeitschriften rekordverdächtig gewesen sei. Zudem gelang es vermehrt, die Fachpublikationen in den renommiertesten Wissenschaftsjournalen zu veröffentlichen, was für die Qualität der Forschung spräche, so Stainier.
Ein weiterer Hinweis auf die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Instituts sei auch der weiter hohe Anteil eingeworbener Drittmittel. Dies gelänge nur, wenn die wissenschaftliche Grundlage gegeben sei, erläuterte Stainier.
Über die neuesten nationalen und internationalen Entwicklungen der Max-Planck-Gesellschaft sprach deren stellvertretender Generalsekretär, Maximilian Prugger. Stolz sei man als Gesellschaft, dass im Jahr 2022 erneut ein Nobelpreis an einen Wissenschaftler der Gesellschaft verliehen wurde. Auch in diesem Jahr geht wieder ein Nobelpreis an einen Max-Planck-Wissenschaftler, so dass seit 2020 insgesamt sechs Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft mit diesem wichtigsten Wissenschaftspreis ausgezeichnet wurden.
Ein eindeutiges Votum sandte das Kuratorium in Bezug auf die Institutszukunft an die Leitung der Max-Planck-Gesellschaft. So plädierten die Kuratoren unisono für eine möglichst rasche Nachfolge für Werner Seeger, den jahrelangen Leiter der Abteilung "Entwicklung und Umbau der Lunge". Dieser wird Anfang nächsten Jahres emeritiert. Das Kuratorium stellte fest, dass nur durch eine qualifizierte Nachfolge die bisherige außerordentlich hohe wissenschaftliche Qualität langfristig sichergestellt werden könne. Das Gremium wertete dieses zudem als Basis für eine langfristige Perspektive des Instituts weit in das kommende Jahrzehnt hinein. Man werde sich weiter mit aller Kraft für das Institut einsetzen und damit auch zur Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts Mittelhessen beitragen, so der Tenor unter den Kuratoren.